Biofeedback bei Inkontinenz
Signifikante Verbesserung der Muskelspannung des Beckenbodens durch
- Zunahme der Kontraktionskraft
- Erlernen besserer Kontrolle der An- bzw. Entspannung des Beckenbodens
- 65 % Einlagenreduktion bei Patientinnen
- 89,5 % Einlagenreduktion bei Männern
- Beschwerdefreiheit bei 39,9 % der Patienten
Vorteile
- Hohe Effektivität
- Kurze Therapiedauer (10-11 Sitzungen)
- Hohe Patientenmotivation
- Übernahme von Eigenverantwortung für die Beschwerden
Symptom
Von Inkontinzenz - dem unwillkürlichen Abgang von Harn und Stuhl - sind mehr Frauen als Männer betroffen. Die Ausprägung ist unterschiedlich, von geringfügigem Abgehen beim Husten, Lachen oder Niesen (ca. 50% aller Frauen über 50 Jahre sind davon betroffen!), über Abgang bei leichter körperlicher Arbeit, beim Laufen, Gehen, bis zum völligen Fehlen der Kontrolle über die Harnausscheidung. Für die Betroffenen ist Inkontinenz meist unangenehm und peinlich. Oft werden Kontakte zu Freunden dadurch eingeschränkt, wodurch die Gefahr des sozialen Rückzuges und der Vereinsamung besteht.
Ursache
In vielen Fällen beruht Inkontinenz auf einer Schwäche der Beckenbodenmuskulatur (Stressinkontinenz) und/oder auf einer erhöhten Spannung der Blasenmuskulatur (Dranginkontinenz). Mangelnde sportliche Bewegung, sowie mehrere Geburten, vermehrte körperliche Belastungen und (bei Männern) sehr oft Prostataoperationen erhöhen das Risiko für Inkontinenz. Die genauen Ursachen müssen vor einer Biofeedback-Therapie durch den Arzt/die Ärztin abgeklärt werden. Danach werden Sie in einem Erstgespräch über die genaue Vorgangsweise und die Erfolgsaussichten durch die Biofeedback-Therapeutin aufgeklärt.
Was bedeutet Biofeedback-Therapie bei Inkontinenz?
Es wird die Muskelaktivität, die den Harnfluss kontrollieren über den Computerbildschirm graphisch sichtbar gemacht, trainiert und gestärkt und über ein spezielles Messgerät aufgezeichnet Oft „finden“ die Betroffenen diese Muskeln nicht mehr. Durch die Rückmeldung (Feedback) über den Bildschirm wird dieses „Finden“ erleichtert bzw. wieder erlernt.
Wie läuft eine Biofeedback-Sitzung ab?
Die Muskelanspannung des Beckenbodens wird völlig schmerzfrei mit speziellen Elektroden durch die Scheide oder durch den Enddarm gemessen. Die Sonde wird wie ein Tampon, bzw. ein größeres Zäpfchen eingeführt. Danach erfolgt die Lagerung auf einem kippbaren Stuhl in einer möglichst entspannten und bequemen Position.
Die Sitzung erfolgt meist halb liegend mit leicht abgestützten Beinen. Bauch-, Oberschenkel- und Gesäßmuskeln sollen nun möglichst entspannt bleiben, während nur der Beckenboden angespannt und entspannt wird. Auf dem Bildschirm sehen Sie nun die Spannung Ihrer Beckenbodenmuskulatur in Form einer Linie, die aufwärts (Anspannen) und abwärts (Entspannen) geht. Sie können damit sofort erkennen, ob Sie den richtigen Muskel anspannen und wie stark Ihre Muskeln sind.
Wirksamkeit
Die Biofeedback-Therapie bei Inkontinenz ist innerhalb kurzer Zeit auch von älteren Patientinnen ohne Schwierigkeiten erlernbar. In wenigen Sitzungen wird im Allgemeinen eine gute Kontrolle über die Schließmuskulatur erlernt. Diese willkürliche Kontrolle über die Beckenbodenmuskulatur hält bei regelmäßigem Üben theoretisch unbegrenzt an, da eine Fertigkeit trainiert wird, die von IHRER aktiven Mitarbeit abhängt.